Keinem anderen Produkt hängt der Mythos des Reinen und Unverfälschten so sehr an wie dem Wein. Dabei ist er entgegen der romantischen Verklärung der Verbraucher alles andere als ein Naturprodukt, Weinberge keine Natur, sondern eine am Reißbrett geplante, kartografierte Kulturlandschaft.
Ob jemand Riesling mag oder Chardonnay ist weit mehr als eine Geschmacksfrage, das geht schon in Richtung Glauben …
Wie man sich durch jede Weinprobe mogelt und beim nächsten Mal sogar wieder eingeladen wird
Wenn man beim Wein mal über das Stadium hinaus ist, dass man ihn trinkt, weil kein Bier mehr im Kühlschrank ist, braucht man ein wenig Orientierung. Ein gesundes Schubladendenken ist da gar nicht verkehrt: Man legt seine Eindrücke ab und kann sie wieder hervorziehen, um zu vergleichen, wenn man etwas Neues entdeckt.
In Österreichs Weinkellern wird derzeit viel experimentiert. Doch wie herausfordernd darf Wein sein? Zeit für eine Sommelier-Runde
Früher war alles besser. Vor allem beim Wein. Da waren schlechte Weine billig - leider häufig auch untrinkbar - und gute waren teuer. Da trank man die guten Weine erst Jahre, manchmal Generationen nach der Lese, und bei den schlechten war man gut beraten, sie möglichst innerhalb weniger Monate zu ›vernichten‹
Es ist immer eine gute Idee, Ausgangsprodukte zu nehmen, die schon möglichst nah an dem sind, was man am Ende erreichen will. Warum also Rotwein mit Zucker und Fruchtsaft verbiegen? Ein einfacher Riesling Kabinett (ca. 5 Euro) bringt Frucht und Süße schon mit.
Markus Hesemeier über die Liebe zu weißen Burgundern
Zum 20. Mal findet in diesem Jahr vom 14. bis 18. Juni in Bordeaux die Fête le Vin statt, sicherlich […]
Kann man guten Wein ausschließlich aus Trauben machen? Aus Trauben und sonst nichts? Für den Laien klingt die Frage seltsam, woraus denn sonst, fragt er sich berechtigterweise. Der Winzer hingegen weiß, dass es viele Mittel gibt, die völlig legal eingesetzt werden und teilweise erheblichen Einfluss darauf haben, wie der Wein schmeckt und so auch unser Bild von einem guten Wein geprägt haben. Es gibt aber heute etliche Winzer, die unter dem Label Naturwein oder Vins Vivants versuchen, einen anderen Weg zu gehen. Zurück zum Ursprung. Unser Autor ist einer von ihnen
Marco Giovanni Zanetti
Veneto, Italien
Seit ich trinken darf, hat mich Wein immer schon mehr interessiert als Bier oder anderer harter Stoff. Vielleicht liegt es […]
Ein Wein namens Monsoon Valley? Ein giftgrüner Schlangenkopf auf dem Etikett? Ausgerechnet Naga, jene Figur, die in Thailand den großen […]
Trotzdem rate ich zur Vorsicht, wenn der Weinhändler Ihres Vertrauens etwas von der Champagner-Methode erzählt, nach der ein Sekt hergestellt wurde (in der Werbung darf der Begriff nicht mehr verwendet werden), und behauptet, man bekäme für weniger Geld ein gleichwertiges Produkt. Man bekommt in der Regel genau das, was man bezahlt, nicht mehr und nicht weniger. Dazu kommt, dass in einer Zeit, wo fast alle Kleidung mit dem Etikett nach außen hergestellt wird, auch der Protzfaktor nicht zu vernachlässigen ist. Und da bleibt echter Champagner unschlagbar.
Schon etwa eintausend Jahre vor unserer Zeitrechnung wurde in Niederösterreich - im Osten des Landes - Wein angebaut. So entstand eine Weinkultur, die tief in der Tradition verwurzelt ist, aber auch ganz und gar in der Gegenwart angekommen ist
An einem Abend im Januar kam Mélanie Tarlant zu Besuch. Mit dabei hatte sie ihren Freund Daniel und eine ganze Menge Flaschen von ihrem Champagner. Erst probierten wir ihre großartigen Weine (darüber demnächst mehr), dann machte ich etwas zu essen, hausgemachte Pasta mit einer Fleischsauce, die ich nicht Bolognese nennen möchte, die aber trotzdem gar nicht so schlecht war, mit Dashi aufgesetzt und ein paar Sardellen waren auch drin. Irgendwann fing sie an zu erzählen, von ihrem Urgroßvater Louis Adrien Tarlant, der Bürgermeister war in Oeuilly und überzeugter Kämpfer in der Révolution champenoise von 1911. Revolution? In der Champagne?
Ja, sagt sie, aber das ist nicht so bekannt. In Frankreich spricht man nicht so gern davon. Ein Grund, der Sache einmal nachzugehen …
Als ich das erste Mal im Landhaus Scherrer mit Jürgen Milewski ins Gespräch kam, fragte er mich im Spaß, ob ich nicht vor ihm knien wolle, um ihn anzubeten. Ich bin nämlich bekennender HSV-Fan und Jürgen gehörte zu der Mannschaft, die 1983 gegen Juventus Turin den Europapokal gewonnen hat. Gekniet habe ich nicht, aber wir kamen ins Gespräch, nicht nur über Fußball, sondern auch über Wein, wovon Jürgen ebenfalls eine Menge versteht.
Die Atmosphäre, die an diesem Nachmittag im Herbst über Oggau liegt, ist eine Mischung aus High Noon und schwäbischer Vorstadt: Die Sonne brennt, es ist menschenleer, aber darüber hinaus ist auf den geteerten Straßen auch kein Stäubchen zu finden. Ausgerechnet hier soll eines der abgefahrensten Weingüter Österreichs residieren?