Effilee 26

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Römisches Grillhähnchen

Im Latium, der Region um Rom, kommen im Spätsommer und Herbst nicht nur frische Steinpilze und wagenradgroße Schweinerollbraten auf den Tisch – in großen Steinöfen brutzeln auch duftende Kräuterhähnchen. Klappt prima auch im heimischen Rohr!

Full English Breakfast

Wahrscheinlich aus Notwehr, witzeln böse Schandmäuler, haben sich Großbritanniens Köche in den letzten Jahren zu kulinarischen Vordenkern entwickelt. Dabei war ja nicht alles schlecht. Das Full Englisch Breakfast zum Beispiel ist nach einer fröhlichen Nacht im Pub ein echter Segen. Insbesondere in der Hausmacherversion.

Herrn Paulsens Deutschstunde: Erbsensuppe

Die Erbsensuppe ist allerdings keine rein schwäbische Errungenschaft, sondern vielmehr eine gesamtdeutsche Angelegenheit. Kaum ein Feuerwehrball oder Vereinsfest ohne Erbsensuppe, vom Bodensee bis hoch nach Flensburg wird der dicke Eintopf besonders im Herbst und Winter gerne gelöffelt

Congee

Congee ist ein Reisbrei, der in Asien (besonders in China) zum Frühstück gegessen wird. Für die Zubereitung wird Reis mit viel Wasser oder Brühe aufgekocht und stundenlang bei schwacher Hitze zu einem sämigen, fast geschmacklosen Brei gegart. Serviert wird Congee pur oder ergänzt mit Bambussprossen, Fisch, Fleisch, Tausendjährigen Eiern, Erdnüssen, Schalotten oder Sojasauce. Als Süßspeise wird Congee mit roten Bohnen und Zucker, hier mit Trockenfrüchten und Nüssen vermischt. In Japan wird es traditionell am 7. Januar gegessen, um für das neue Jahr das Böse abzuwenden und Glück und langes Leben zu wünschen

Curry-Senf-Eier mit Rote-Bete-Salat

Durch die Zugabe von Curry und süß eingelegtem Kürbis erfahren Großmutters Senf-Eier ein erstaunliches Revival. Der Rote-Bete-Salat bleibt als klassische Begleitung natürlich unangetastet!

Die Ahwas von Kairo

Zaghaft überquert das Taxi die Qasr-el-Nil-Brücke über den breiten, grünen Fluss. Unter den Reifen knirschen Schutt und Gesteinsbrocken, weggeworfene, dem Gehweg und der Straße zuvor entrissene Munition. Am Bordstein schwelt das schwarze, verbogene Gerippe eines Autos, verschmiert mit seinem öligen Blut. Hinterlassenschaften einer langen Nacht der Unruhen. Kleine Fetzen Tränengas scheinen noch immer in der Luft zu hängen, wie der nach Apfel duftende Shisha-Rauch, der das Gesicht des Mannes im winzigen Café Tahrir umschwebt. Unrasiert und mit einem schmutzigen Schal um seinen Hals gegen die morgendliche Kälte begrüßt er mich geradeheraus. »Willkommen in Kairo«, sagt er mit einem breiten, milden Lächeln. Er neigt leicht seinen Kopf. »Willkommen im Tahrir.«

Gegrillter Steinbutt im Bananenblatt

Das Schöne daran, viele Gäste zu bewirten, ist, dass man sich mal an große Stücke heranwagen kann. Neben dem baskischen Rindfleisch, das traditionell gemeinsam gegessen wird, serviert auf einem Teller in der Mitte, von dem sich jeder nimmt, wollte Effilee-Chefkoch Oliver Schubert einen Steinbutt im Ganzen grillen. Der Steinbutt ist nämlich umso schmackhafter (und dementsprechend teurer), je älter und größer er ist. Unserer wog über sieben Kilo und passte gerade eben so auf den Grill. Der muss natürlich sehr gut vorgeheizt sein, und da der Fisch insgesamt fast eine Stunde braucht, muss man zwischendurch noch mal Kohlen nachlegen. Und zwar glühende, am besten benutzt man einen Anzündkamin. Damit man den Fisch wenden konnte, haben wir ihn mit Blumendraht zwischen zwei Gitterroste gespannt. Der Aufwand lohnt sich, der Fisch war saftig und köstlich, dazu gab es eingelegte Gemüse.

Menemen

ist eine türkische Eierspeise, die in der Regel zum Frühstück gegessen wird. Typische Zutaten sind Eier, Tomaten, grüne Spitzpaprika, Zwiebeln, Salz und Pfeffer. Und manchmal auch weicher Schafskäse und Sucuk, türkische Knoblauchwurst. Zubereitet wird Menemen meistens in kleinen Pfännchen, in denen das Gericht auch serviert wird. Dazu wird Weißbrot gereicht

Baguette

BaguetteKein Lebensmittel symbolisiert Frankreich so sehr wie das Baguette. Ein gutes Baguette ist ca. 65 Zentimeter lang, wiegt 250 Gramm, knistert, wenn man draufdrückt und behält dabei seine Form. Innen hat es große Löcher vom Gehen und der Duft macht Lust auf mehr.

Feuer, Wasser, Erde, Luft

Brot ist eines der elementarsten Lebensmittel, die wir kennen, und seine Herstellung wurde bis zur Unkenntlichkeit industrialisiert. Nun wird zunehmend über handwerkliches Brot geredet. Was ist das eigentlich?

Pastel de Nata

Pastel de nata ist ein Blätterteigtörtchen mit einer Füllung aus Milch, Zucker und Eigelb. Es wurde vermutlich schon vor dem 18. Jahrhundert von Mönchen des Hieronymus-Klosters in Belém hergestellt. Belém ist heute ein Stadtteil Lissabons in Portugal. Nachdem 1834 viele Klöster geschlossen wurden, verkauften die Mönche die Törtchen in der Stadt, um ihr Überleben zu sichern. Seit 1837 verwendet die Pastelaria (Patisserie) Casa Pastéis de Belém das geheime Rezept der Mönche zur Herstellung und zum Vertrieb der Törtchen unter dem Namen Pastel de Belém

Brioche

Im Vorfeld der Französischen Revolution gab es einen Satz, der fälschlich der Königin Marie Antoinette zugeschrieben wurde, an dem der Zorn der Massen sich entzündete: »Wenn sie kein Brot mehr haben, sollen sie doch Kuchen essen!« Die Übersetzung hinkt, denn in Wirklichkeit ging es hier nicht um Kuchen, sondern um Brioche (»S’ils n’ont plus de pain, qu’ils mangent de la brioche.«). Am Zynismus der Bemerkung ändert das aber nichts, denn Brioche war zum Inbegriff des guten Essens der Reichen geworden.