Effilee 30

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Der zu den Sternen reist

Julien Walther ist Unternehmer in Hamburg und hat darüber hinaus eine ausgeprägte Leidenschaft für gutes Essen. In seinem Blog Trois Etoiles berichtet er über seine Erlebnisse in den Spitzenrestaurants rund um die Welt und seine Reisen dorthin. Was gutes Essen für ihn bedeutet und warum er selbs in Drei-Sterne-Restaurants nach Einfachheit sucht, erzählt uns der 36-Jährige im Interview

Gurken-Basilikum-Curry, Anis-Tapioka, Pistazien

Seit sechs Jahren steht Tanja Grandits im Baseler Restaurant Stucki am Herd. Ihre Aromenküche hat der gebürtigen Baden-Württembergerin bisher zwei Sterne eingebracht. Ihr Leitmotiv: »Durchdacht, mutig, heiter und harmonisch eine Harmonie aus Gegensätzen komponieren«

Spaghetti Vongole mit Knoblauch, Spinat und Petersilie

Neulich beim Italiener. Die Frau am Nebentisch ist aufgeregt: »Gianfranco! Da ist Spinat in meinen Muschel-Spaghetti, ich hatte doch aber die mit Tomatensauce bestellt.« Gianfranco zögert kurz, reißt theatral die Arme in die Höhe, ein Schulterzucken, ein breites Lächeln: »Aaah, Signora, makte nix. Nächste Mal!«

Veef Tatar

Lukas Mraz stammt aus Wien, ist in die Gastronomie hineingeboren und nach der Lehre überall da hingegangen, wo es interessant ist: ins L’Arnsbourg zu Jean-Georges Klein, zu Jonnie Boer, Juan Amador und Joachim Wissler. Heute sorgt er dafür, dass die Cordobar nicht nur der Weine wegen zu den spannendsten Lokalen Berlins gehört. Da hier, anders als in Wien, »jeder zweite Vegetarier« ist, serviert er eine vegane Variante des Beeftatar: Veef Tatar.

Dinner, Bed and Breakfast

Schottland ist gar nicht so weit weg und doch eine ganz andere Welt: Eine Mischung aus Highlander, Harry Potter und Game of Thrones, Landschaft und Historie im Überfluss, gefahren wird auf der richtigen (der linken) Seite, die Straßen sind nicht breiter als unbedingt nötig, und die Natur weckt eine Vorstellung davon, wie es bei uns gewesen sein mag, bevor alles betoniert wurde. Und das Essen ist besser als sein Ruf. Viel besser

Umami in Mitte

Es fällt uns nicht leicht, es zuzugeben, aber Berlin ist derzeit kulinarisch die interessanteste Stadt Deutschlands. Da lag es nahe, genau hierher zu kommen, um herauszufinden, wie junge Köche (und eine Köchin) sich dem Thema Umami nähern

Kurze Reise nach Gorgona

Auf einer klitzekleinen Insel im Toskanischen Archipel hat sich ein italienischer Winzer ein großes Ziel gesteckt: die Reintegration von Strafgefangenen durch Weinbau. Unsere Autorin war dort und hatte ein Gläschen

Tulum aus Divle

Der beste Tulum, der käme aus Divle, etwa hundert Kilometer Luftlinie von der Küste landeinwärts Richtung Konya, der Stadt der tanzenden Derwische. Der sei ganz anders als dieser und werde zur Reifung in Höhlen gelagert. Ihn aufzutreiben sei zu dieser Jahreszeit allerdings schwierig … Na, ich hatte meinen Anteil göttlicher Fürsorge auf dieser Reise schließlich schon reichlich ausgeschöpft, gib dich zufrieden, Heinzelcheese!

Forelle »Umami«, Holunderblütenöl, Rhabarber, Rosensaitling und Blattkohl

Sebastian Frank hat im legendären Steirereck in Wien gekocht und im Interalpen Hotel Tyrol, bevor er nach Berlin kam. Seit 2000 ist er im Horváth, das schon längst zu einer Berliner Institution geworden ist, Anfang 2014 hat er die Leitung des Restaurants übernommen. Seine Küche soll »Ecken und Kanten« haben, so wie er selber auch, und das gelingt auch bei Forelle »Umami«, Holunderblütenöl, Rhabarber, Rosensaitling und Blattkohl vorzüglich.