Die See rings um Island zeichnet sich durch konstant niedrige Temperaturen aus. Das führt unter anderem dazu, dass die Fische sehr langsam wachsen, dabei aber recht alt werden. Das heißt, sie können sich vermehren und sind, wenn sie dann gefangen sind, besonders köstlich.
Anfang Mai, wenn der Hamburger Hafen Geburtstag feiert, ist es selten so schön wie in diesem Jahr. Das fügte sich glücklich auch für unseren Supperclub, der diesmal von der Deutschen See unterstützt wurde. Thema war Island. Zum Auftakt gab es einen Klassiker des Hauses, unsere Quick Pickles, dazu hausgebackene Laugensemmeln, beides nicht besonders isländisch, um so mehr aber der mit Wildheidelbeeren gebeizte Lachs, den die Crew der Deutschen See mitgebracht hatte.
Danach gab es Jakobsmuscheln. Leider hat sich in vielen – auch guten – Restaurants die Unsitte durchgesetzt, die schneeweißen pasteurisierten Jakobsmuscheln aus dem Plastikeimerchen zu verwenden. Die sehen zwar immer recht ordentlich aus, können geschmacklich aber den lebendfrischen Muscheln in der Schale nicht das Wasser reichen. Die brauchen dafür fast gar nichts: putzen, aufschneiden, mit etwas Seyði übergießen – so heißt Brühe auf isländisch, danke, Google Translate.
Dritter Gang: Bäckchen vom Kabeljau. Wer sich auskennt weiß, das ist das Beste Stück vom Fisch. Da der Kabeljau meist ohne Kopf verkauft wird, kann man die bestellen. Ganz kurz angebraten, mit etwas Tomatenconcassee und ein paar Oliven. Mehr geht nicht.
Und dann der Klassiker: Rotbarsch im Blätterteig. Der Rotbarsch, erklärt Deutsche See Mitarbeiterin Stephanie von Seggern, ist gut und gerne 80 Jahre alt. Das sieht man ihm kaum an, das Fleisch ist fest und saftig, auch nach unerwartet langer Backzeit, weil der Grill leider etwas zickig war.
Das ist natürlich im Prinzip schon ein Hauptgang, aber einen hatten wir noch, den Kabeljau im Ganzen. Vier Kilo wog das gute Stück, wir haben es in Kombu eingeschlagen und direkt auf den McGyver Grill (Ytongsteine, GN-Rost) gelegt. Sieht von außen verkohlt aus, ist innen aber zart und köstlich. Dazu, wie während der Saison eigentlich jeden Tag, Spargel. Mit einer Vinaigrette mit, erraten, Spargel. Und Kartoffeln.
Zum Dessert gibt es Rhabarber (schreibt man das eigentlich noch so?). Angegrillt, mit einer Nocke Vanilleeis und Frittierten Salicornes, die dem Ganzen noch knackige Salzigkeit verleihen.
Gegrillter Rhabarber mit Vanilleeis und gebackenen Salicornes
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