Das ist mal was Besonderes. Ein großer Weißwein von der Côte de Nuits, aus Fixin gar, wo die gefühlte Rotweinproduktion bei ungefähr 99 Prozent liegt. Und ich gebe zu, bis vor einem Jahr waren mir weder die Lage noch die Domaine bekannt.
Aber auch hier gilt: Das Terroir ist nur so gut wie der Winzer, der es bewirtschaftet. Das Potenzial des Clos wird erst seit Kurzem wieder voll ausgeschöpft. Verantwortlich dafür ist Benigne Joliet, der seit 2002 in sechster Generation die Geschicke der Domaine lenkt, und im Clos de la Perrière einen Rot-, und einen Weißwein ausbaut. Das Clos ist ein seit dem 13. Jahrhundert von einer Mauer umgebenes Weinfeld, und Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Weine hieraus gleichrangig einem Chambertin bepreist und bewertet. Der Wein hat eine eigentümliche Aromatik im positiven Sinne, typisch Burgund, aber weder mit einem Puligny, Meursault etc. zu vergleichen, eher ein bisschen südlicher, reifer. Er ruht in sich, ist unaufgeregt und hat eine schöne Länge. Wenn Ihnen ein Corton Charlemagne zu ruppig und ein Chablis Grand Cru zu grünlich, mineralisch stählern vorkommt - obwohl ich mir beides nicht recht vorstellen kann -, Sie aber dort Ihre Geschmackspräferenzen haben, unbedingt probieren!
Auch der Rote ist sehr gut!
Text: Norbert Müller
Meine Meinung …Aus Effilee #23, Winter 2012