Volker Benzinger hat sich in einen alten Weinberg mit knorrigen, fast vierzig Jahre alten Silvaner-Reben verguckt. Vielleicht musste er dabei auch etwas angestupst werden. Mit der Liebe ist das manchmal so. Man darf ihr auf die Sprünge helfen. Was zählt, ist das Gefühl. Es bleibt stets die Frage, ob’s das Richtige war, wenn’s nicht von sich aus kam. Das kann schon alles sein. Überdies bleibt aber doch, dass man zunächst einmal für sich erkennt, dass etwas anders werden soll. Eine Entscheidung ist der Anfang. Und so war das auch bei Volker Benzinger, der in Kirchheim in der Pfalz eine Weinbergslage sein eigen nennt, die streng genommen Kirchheimer Kreuz heißt und allein ob ihres Namens schon einmal für viel Verkehr sorgt. So ist das halt. Und von all dem Trubel wollte er weg, oder wieder hinein. Wer weiß das schon. Jedenfalls hat er in jener tatsächlich total verkehrsberuhigten Lage einen Weinberg mit Silvaner aufgetan, an den im Jahrgang 2013 nur Hände dran durften und keine Maschine, wie sonst, es kreuchen und fleuchen durfte, wie sonst nie. Er hat den Silvaner machen lassen, und nicht den Silvaner gemacht, und herausgekommen ist ein Wein, der einfach lecker ist. Warum? Weil es Benzinger nicht leicht gefallen ist, sich zu verändern, weil er den Mut hatte, es trotzdem zu tun. Weil er immer noch Zweifel hat. Und weil später alles immer anders schmeckt. Seine Frau mag das.
*** Sylvaner mit Y, aber bitte!
9,50 Euro bei www.weingut-benzinger.de