Die wenigsten Trüffel, die heute verkauft werden, wachsen wirklich wild: Auch im Périgord in Südfrankreich werden Eichen- und Haselnusspflänzchen mit Trüffelsporen geimpft und eingepflanzt. Erst rund sieben Jahre später weiß man, ob die Operation erfolgreich war und kann mit viel Glück Trüffel ernten. Man braucht also neben dem richtigen Klima viel Zeit und viel Platz für die Trüffelzucht.

Alles drei gibt es reichlich am südwestlichen Ende von Australien, in der Gegend um Manjimup. 1997 fing man an, dort schwarze Wintertrüffel der Sorte Tuber melanosporum zu kultivieren, mittlerweile wurden die ersten Ernten eingefahren. Da der australische Winter mit unserem Sommer zusammenfällt, sind die Manjimup-Trüffel genau dann reif, wenn es aus dem Périgord keine Trüffel gibt. Eine Parallelverkostung wird also niemals möglich sein, aber ich behaupte dennoch, dass der Unterschied wenn überhaupt, nur von ausgewiesenen Experten zu schmecken wäre. Das ist erfreulich. Weniger erfreulich ist, dass es auch im Preis keinen Unterschied gibt: Das Kilo kostet in beiden Fällen mindestens 1600 Euro.
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Foto: Andrea Thode
aus Effilee #12, September/Oktober 2010
Meine Meinung …