Auch ein Original: Rotwein mit Coca Cola

Es hat natürlich immer noch etwas von einem Sakrileg, wenn Rotwein, gar noch eine der Cuvées von Marcus Schneider, mit Coca Cola gemischt wird. Wenn man aber unbefangen an die Sache herangeht, funktioniert es erstaunlich gut. Es entstehen feine Aromen von Bittermandel und Marzipan und Erinnerungen an die ersten Wochen nach dem Abitur …

The Original Way heißt die Serie von Filmen, in denen Coca Cola junge Köche präsentiert, die sich dadurch auszeichnen, dass sie sich auf das Ursprüngliche, Originale konzentrieren. Anlaß ist die Wiederentdeckung der 0,2l Glasflasche für die Gastronomie. Zur Präsentation lud man im Juni in die Berliner Malzfabrik, es gab Champagner von Bollinger, zwei lange Tafeln für insgesamt etwa 100 Personen, für jeden Gast eine Serviette mit Monogramm und das Catering von dem, der sowas eigentlich auch am besten kann, Tim Raue.

Der Einstieg erfolgte mit der japanischen Edelmakrele Hamachi mit Holunderblüten und Buddha’s Hand, dazu frische Coca Cola mit Amalfizitrone.

Wasabi Kaisergranat von Tim Raue
Der Wasabi Kaisergranat ist einer der Klassiker von Tim Raue und war wohl der kulinarische Höhepunkt des Abends. Das Gericht ist durch die herzhafte Kombination von Süße und Schärfe so etwas wie Tim Raues Paraphrase auf die Currywurst. Immer wieder großartig!

Als Hauptgang servierte Raue eine lang geschmorte Schweinebacke, Sugo al Maiale, dazu eben jenen legendären Rotwein/Cola. Raue erklärt bei dieser Gelegenheit auch die Herkunft des Begriffes ‚Kalte Muschi‘, unter dem das Getränk in Deutschland bekannt ist: das ist nämlich eine Verballhornung von Calimocho bzw. Kalimotxo, der traditionellen spanischen Bezeichnung für den Drink. Wieder was dazugelernt! Zum Abschluß dann noch Yuzu Cheesecake mit Karamellbutter und Koreanischer Zitrone.

Tim Raue erklärt, warum man Rotwein durchaus mal mit Coca Cola trinken kann
Tim Raue erklärt, warum man Rotwein durchaus mal mit Coca Cola trinken kann

Spannend war vor allem, sich mit den Leuten unterhalten zu können, die direkt an der Produktion der Filme beteiligt waren. Lobend erwähnt sei hier die im Vergleich zu Chef’s Table weit weniger überladene Ästhetik. Und wir wurden auf einige hochinteressante Restaurants aufmerksam, die wir bisher nicht kannten.

Meine Meinung …

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