Kochbananen

In Lateinamerika und Afrika sind Kochbananen so wichtig wie hierzulande die Kartoffeln. Es gibt sie sogar als Fritten.

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Kochbananen

Andere Namen

sind Plotins, Platano maduro, Platano macho, Gemüsebanane, Mehlbanane oder Pisangfeige. Die afrikanischen Namen sind mir leider nicht bekannt. Der lateinische Name hingegen ist: Musa paradisica.

Kochbananen sind in Europa noch recht wenig bekannt, obwohl sie in der weltweiten Bananen-Produktion fast 80% des Anbaus insgesamt ausmachen. Durch sie werden aber kleinere Erträge als mit der normalen Banane erzielt. In Lateinamerika und in Teilen Afrikas spielen sie ernährungstechnisch eine ähnlich grosse Rolle wie die Kartoffeln und werden in vielen unterschiedlichen Variationen verwendet. In diesen Teilen der Welt zählen sie zu den Grundnahrungsmitteln. Botanisch gesehen sind sie aus einer Kreuzung zwischen Obstbananen und samenhältigen Bananen entstanden.

Aussehen:

Sie haben dicke Früchte welche bis zu vierzig Zentimeter lang werden. Sie sind viel kantiger als die normale Obstbanane, haben eine grüne Schale und ein viel festeres, nicht süsses, sondern viel Stärkehaltigeres Fruchtfleisch.

Herkunft und Saison:

Kochbananen werden im spezialisierten Handel das ganze Jahr über in kleineren Mengen im grünen Zustand angeboten. Sie kommen wie die Obstbananen recht oft aus Mittel- oder Südamerika. Meist aus Costa Rica oder Kolumbien.

Zubereitungshinweise und Tipps:

Kochbananen werden, soviel ich weiss, nie roh verspeist. Sie schmecken mehlig und nicht gerade appetitlich. Sie werden entweder gekocht, grilliert, frittiert, gebraten oder gebacken. Auch werden sie getrocknet oder als Mehl gemahlen. In Afrika wird, so viel ich weiss, aus ihnen sogar ein alkoholhaltiges Getränk gebraut.

Roh, also noch in grünem Zustand, sind sie schwierig zu schälen. Am besten verwendet man Handschuhe, da sie ähnlich wie Walnüsse stark abfärben. Man schneidet sie der Länge nach auf der Aussenseite ein (versucht man es auf der Innenseite kommt man nicht wirklich weit)und entfernt wie bei der Banane die Schale. Bei den ersten versuchen muss man sie teilweise noch mit dem Sparschäler weiterbearbeiten.

In Costa Rica wird diese Banane dann in ca. 5 Zentimeter grosse Stücke geschnitten und diese Stücke werden dann bei ca. 160 Grad blanchiert(ca. 4 Minuten). Wenn sie weich sind, werden sie abgetropft und mit einer Pfanne zu einem rundlichen Taler von ca. einem Zentimeter dicke gedrückt. Dieser wird bei Bedarf fertig frittiert und gesalzen wie Pommes Frittes serviert. Aussen kross und innen weich nennt man diese Stärkebeilage Patagones.

Reife Kochbananen hingegen haben eine schwarz(!) gefärbte Schale und weisen in manchen Fällen sogar leicht schimmlige Stellen auf, welche ihren Geschmack aber keinesfalls beeinträchtigen. Sie sind süsser, oranger und von der Konsistenz her viel weicher. Meist werden sie in der Butter gebraten und teilweise mit wenig Zucker karamellisiert. Wir Costa Ricaner nennen diese dann Maduros. Mit gutem Rum(ich empfehle Ron Zacappa XO) flambiert, ergeben sie eine wahre Delikatesse, welche als Kontrast zum Hauptgang oder als süsse Komponente im Nachtisch zu Vanilleeis, die Herzen vieler Gourmets verzaubern kann.

Wie bei den Bananen kann der Reifeprozess durch direkte Sonnenbestrahlung und der Lagerung neben Tomaten oder Äpfeln beschleunigt werden.

Meine Meinung …

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