Auf YouTube findet man Hunderte Videos chinesischer Köche, die einen dicken Kloß Teig nehmen, den mehrmals auf die Tischplatte schlagen und ihn dann auseinanderziehen, immer und immer wieder, wobei sich jedes Mal die Zahl der Stränge verdoppelt, bis unzählbar viele gleichmäßig dünne Nudeln entstanden sind.
Nudeln selber zu machen hat bei uns eine lange Tradition. Es dauert in Wirklichkeit kaum länger als Nudeln aus der Packung, da die Garzeit wesentlich kürzer ist, und man lernt schnell, dass es eben nicht nur die Sauce, sondern vor allem der Eigengeschmack der Nudel ist, der aus dem Guten etwas Außergewöhnliches macht.
Eigentlich kommt Eliane aus der Werbung. Sie hatte schon mehrere Jahre sehr erfolgreich in Hamburger Agenturen gearbeitet. 2010 nahm sie sich eine Auszeit, um an der Koch-Castingshow Deutschlands Meisterkoch teilzunehmen. Sie erreichte bei der Show, die sich in Deutschland leider nicht durchsetzen konnte (das englische Original ist sehr beliebt) den dritten Platz. »Danach war es so, dass ich gemerkt habe, ich kann jetzt nicht einfach zurück!«, erzählt sie. So entschloss sie sich, stattdessen in die Welt des Kochens einzutauchen. Es folgten längere Praktika, unter anderem bei einem Caterer, einem Restaurant und der Foodzeitschrift Lecker.
Oliver hat ein bewegtes Kochleben hinter sich, unter anderem war er einige Jahre zusammen mit Eckart Witzigmann und Roland Trettl in Japan. Ein großes Abenteuer für die deutschen Köche, gut bezahlt, aber auch anstrengend. »Nach der Schicht«, erzählt Oliver, »ist man da immer durch die kleinen Gassen gegangen, mit den Restaurants, wo die Japaner essen. Und dann hat man versucht, mit Händen und Füßen was zu bestellen. Und es war superlecker, vor allem die Gyōza. Die wollte ich immer schon mal selber machen.«
Raspelnudeln sind das, was dabei rauskommt, wenn ein Foodstylist von einem anstrengenden Tag hungrig nach Hause kommt und so grad gar keine Lust mehr hat, sein Essen zu stylen