#65, Sommer 2023
Betrug beim Trinken, Schokolade aus Afrika, Max Natmessnig, Zug durch Kyoto (inkl. Noma), Zero Waste in London, Curry on in Sri Lanka, Wein aus Polen, Deutschstunde Nudelsalat
Betrug beim Trinken, Schokolade aus Afrika, Max Natmessnig, Zug durch Kyoto (inkl. Noma), Zero Waste in London, Curry on in Sri Lanka, Wein aus Polen, Deutschstunde Nudelsalat
Die 52. Effilee aller Zeiten, es geht um Koji, den Pilz, ohne den wir weder Sojasauce, noch Miso oder Sake hätten, um Kartoffeln aus Ägypten, um Frauen, die durch das Kochen Glück und Würde wiederfinden und um Heinz Reitbauer, der in Wien ungefähr so lange schon regional kocht, wie es in Kopenhagen das Noma gibt.
Vijay Sapre im November 2018:
Oft wissen wir über die Lebensmittel, die wir essen, nicht mehr als das, was auf der Verpackung angegeben ist. Aber nur wer sein Essen kennt, kann dessen Qualität wirklich beurteilen. Deshalb begleiten Vijay Sapre und Susanne Wilkat ein Lamm von der Weide bis auf den Tisch.
Weitere Themen: Daniel Alarcón traf den Gefängniskoch Carlos Luján Martínez im Hochsicherheitsgefängnis von Lima. Eric T. Hansen fragt sich, warum es in Berlin kein Drei-Sterne-Restaurant gibt. Maike Steenblock hat sich in der obersten Liga der Hobbyköche umgetan. Und Ursula Heinzelmann besuchte den britischen Käsekaufmann Randolph Hodgson, dessen Laden Neal‘s Yard mehr als ein Käsegeschäft ist. René Redzepi aus dem Noma richtet Langustine, Auster und Seetang auf einem Felsen an, Stevan Paul kocht Hochzeitssuppe, und – es gibt Reis, Baby!
Millton Vineyard
Te Arai, Neuseeland
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich will es ja selber nicht mehr hören: Print ist sowieso schwierig, jetzt wird das Papier teurer, dann der Druck, das Porto sowieso, und Autoren und Fotografen halbwegs anständig bezahlen wollen wir auch. Geht eigentlich nicht.
Damit es doch irgendwie weitergeht, mussten wir umstellen: dickeres Heft, dafür nicht so oft. Zwei Doppelausgaben statt vier einzelne, heißt halb so viel Porto, halb so viel Spedition. Das hilft schon mal. Leider sind nicht doppelt so viele Anzeigen drin, dafür sind es auch nicht ganz doppelt so viele Seiten. Aber immer noch die gleiche Lust. Wenn Sie weiter dabei sind, sind wir es auch, versprochen!
Max Natmessnig hatte Stationen bei Heinz Reitbauer im Steirereck, bei Sergio Herman im Oud Sluis und bei César Ramirez im Chef’s Table at Brooklyn Fare hinter sich, als er in der Roten Wand in Lech am Arlberg Chefkoch wurde und das Restaurant zu einer der spannendsten Adressen Österreichs machte. Seit Oktober 2022 wirkt er im Alois - Dallmayr Fine Dining in München
Schließlich Mishavinë – und ich fühlte mich noch mehr zu Hause! Die hellgelben Brocken in der weißen Porzellanschale dufteten zugleich nach in den Bergen kraxelnden Schafen und Ziegen und lange köchelnden, dicken Gemüsesuppen, wirkten auf der Zunge zuerst krümelig, dann pulverig und schließlich cremig, führten in die warmen Winterställe der kleinen Herden und an die Tische der Menschen.
Nach dreißig bis vierzig Tagen regelmäßigen Wendens und Wischens sind die Käse großartig cremig, was manche zum Löffel greifen lässt wie beim Vacherin aus dem Jura, während Kenner den Queso lieber vier Monate, gerne auch ein Jahr reifen lassen (ab hundertzwanzig Tagen darf er velho, alt, heißen). Hart und bröckelig ist er dann, aber schmilzt doch weiterhin auf der Zunge, und erst jetzt kommt die raue, beeindruckende Landschaft so richtig zum Ausdruck, die komplexe Würze der Milch … in dünnen Spänen entfaltet sich ein ganzes Panorama.
Bis heute sind Schafe die Existenzgrundlage für die Hirten im anatolischen Hochland. Sie haben ein Geschäftsmodell entwickelt, das Tradition und nomadischen Lebensstil mit der Moderne vereint. Ein Käse spielt dabei eine wichtige Rolle
Dylan Watson über japanische Ethik und Ästhetik, die Kunst, Fische zu töten und seine Pläne mit dem Restaurant Ernst in Berlin
Seit mehreren Jahrzehnten versucht sich der Autor, Humorist, Bonvivant und Grandseigneur reisend, kochend und schreibend an der kulinarischen Aufpäppelung Deutschlands. Thomas Platt hatte ihn kurz vor seinem Tode noch besucht.
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